lebenslanges_lernen

Die steigenden Anforderungen im Beruf schaffen hohe Erwartungen an die Absolventinnen und Absolventen von Fachhochschulen. Die Frage, welche Weiterbildung für die eigene berufliche Karriere angepackt werden sollte, ist in der Laufbahnberatung ein Dauerthema.

Der Vergleich von Ausbildungsangeboten ist meistens nicht ganz einfach. Daher ist es wichtig, den Entscheid für eine Weiterbildung gut vorzubereiten. Zuerst einmal sollte die berufliche Ausrichtung konkretisiert werden. Nur wer weiß, wo er beruflich hinwill, kann den eigenen Bildungsbedarf richtig einschätzen.

Kennt man seine künftigen beruflichen Ziele, geht es in einem ersten Schritt darum, aktuelle Weiterbildungsangebote zu finden. Neben den Bildungsinstitutionen selbst bieten Verbände, Laufbahn- und Berufsinformationszentren sowie Karriereberater Unterstützung an. Anschließend gilt es, bei den Anbietern der in Frage kommenden Weiterbildungen weitere Informationen zu erhalten.

Doch wie können verschiedene Angebote verglichen, relevante Informationen erkannt werden? Je umfassender man vorbereitet ist, desto weniger besteht die Gefahr eines Fehlentscheides. Daher sollten zunächst einmal die folgenden Fragen zu einem Lehrgang beantwortet werden:

Inhalt und Konzept

  • Wird die Weiterbildung mit Zielen und Inhalten verständlich beschrieben?
  • Welche Adressaten werden angesprochen (Vorbildung, Alter, Funktion usw.)?
  • Wird festgehalten, welche Methoden zur Anwendung kommen (Referate, Gruppen- oder Einzelarbeiten, Lernprojekte usw.)?
  • Besteht während der Weiterbildung ein konkreter Bezug zur Praxis (Firmenbesuche, Exkursionen, Vorträge externer Referenten usw.)?
  • Wird die Weiterbildung mit einem offiziell anerkannten und geschätzten Abschluss beendet?
  • Wie hoch ist der Aufwand für das Heimstudium und eine etwaige Abschlussarbeit?
  • Wie beurteilen Teilnehmer die Veranstaltung?

Qualifikation der Lehrkräfte

  • Haben die Lehrkräfte einen adäquaten Abschluss und ausreichende Praxis für ihre Lehrtätigkeit?
  • Sind die Lehrkräfte in ihrem Ausbildungsbereich beruflich erfolgreich tätig?
  • Führt die Schulleitung systematische Hospitationen durch?

Regelmässige Erfolgskontrollen

  • Sind Lernkontrollen wie Zwischentests, Prüfungen oder Testate vorgesehen?
  • Werden die Resultate der Lernkontrollen mit den Lehrkräften besprochen?
  • Werden weitere, praktische Methoden angewendet – etwa Präsentationen, Projektarbeiten oder Assessments?
  • Geben die Lehrkräfte den Teilnehmenden individuelle Rückmeldung?

Organisation und Kosten

  • Welche Kosten sind zu erwarten?
  • Entfallen zusätzliche Gebühren für Einschreibegebühr, Prüfungsgebühr, und so weiter?
  • Besteht eine faire Möglichkeit, vom Ausbildungsvertrag zurückzutreten?
  • Werden die Teilnehmenden kompetent zu den Anforderungen und Inhalten der Weiterbildung beraten?
  • Können Interessierte mit Studierenden oder Lehrkräften vor Vertragsabschluss Kontakt aufnehmen?

Sind diese zentralen Fragen beantwortet, können die Weiterbildungen im Rahmen einer Nutzwertanalyse überprüft werden. Dabei geht es im Wesentlichen darum, verschiedene Perspektiven anhand der eigenen Präferenzen zu vergleichen. Die wichtigsten Kriterien sollten vorher erarbeitet und mit Prioritäten versehen werden (Muss-, Soll- und Kann-Kriterien).

Auf diese einfache Weise wird schnell ersichtlich, welche Weiterbildung die am besten geeignete ist. Würde man aber trotz dieser strukturierten Analyse intuitiv anders entscheiden, lohnt es sich, diese Impulse ernst zu nehmen und die Entscheidungsgrundlagen nochmals sorgfältig zu hinterfragen und allenfalls zu korrigieren. Obwohl auch ein solches Vorgehen nicht immer einen Fehlentscheid verhindern kann, wird diese Gefahr doch um einiges vermindert.