Sie ist kurz, knapp, effektiv und weckt Interesse — die Kurzbewerbung. Doch was zeichnet die “Minibewerbung” aus und ersetzt sie das herkömmliche Bewerbungsanschreiben oder stellt sie lediglich eine Bewerbungsalternative dar?
Viele Personalabteilungen werden heutzutage regelrecht überhäuft mit Initiativbewerbungen. Die bisher bewährte Form der ausführlichen Bewerbungsmappe stellt nicht nur für den Bewerber, sondern auch für die Personalabteilung, die in kürzester Zeit unzählige Seiten an Material sichten und auswerten muss, eine aufwändige Angelegenheit dar. Daher hat sich eine moderne Form der Bewerbung etabliert — die Kurzbewerbung. Als Ersatz für eine “richtige” Bewerbung ist sie jedoch nicht zu sehen, vielmehr dient sie lediglich als Auftakt, um das Interesse bei potentiellen Arbeitgebern zu wecken.
Die Kurzbewerbung besteht aus folgenden zwei Teilen:
- dem Bewerbungsschreiben
- einem tabellarischen Lebenslauf
Während das Bewerbungsanschreiben eher in den Hintergrund tritt, stellt der Lebenslauf den wichtigsten Teil der Kurzbewerbung dar. Er vermittelt dem Personalverantwortlichen einen ersten Überblick über Ihren bisherigen Werdegang. Um der Bezeichnung “kurz” gerecht zu werden, fehlen sämtliche Anlagen, wie Zeugnisse, Abschluss- oder Qualifikationsnachweise in einer Kurzbewerbung. Optional kann ein Bewerbungsfoto beigefügt werden, dies ist jedoch selten der Fall.
Vor- und Nachteile der Minibewerbung
Die Kurzbewerbung dient als erste Kontaktaufnahme. Dadurch, dass sich das Anschreiben auf das Wesentliche fokussiert, kann sich der Verantwortliche einen ersten Überblick über den Bewerber verschaffen und wird nicht mit unnötigen Details überflutet. Neben einem geringeren Arbeitsaufwand für Unternehmen, profitiert auch der Bewerber von einer Kurzbewerbung. Durch eine allgemeine Gestaltung können die Bewerbungsunterlagen gleichzeitig an mehrere Unternehmen verschickt werden. Zudem eignet sie sich als Give-away für Job- und Ausbildungsmessen. Dort kann die Kurzbewerbung als Handout an die dortigen Ansprechpartner von Unternehmen ausgehändigt werden.
Allerdings sollten Sie nicht vergessen, dass eine Kurzbewerbung in keinem Fall die herkömmliche Bewerbung ersetzt. Sie gilt lediglich als Zusatz. Also wundern Sie sich nicht, wenn das Unternehmen zusätzlich weite Unterlagen von Ihnen anfordert. Schließlich haben Sie in Ihrer Kurzbewerbung keine lückenlose Übersicht Ihrer Eignungen dargestellt. Auch die fehlenden Schul- und Arbeitszeugnisse sowie das geringe Herausstellen besonderer Qualifikationen kann gegen die Minibewerbung sprechen.
Erfolgreiche Bewerbung per E-Mail
Eine Bewerbung per E-Mail ist eine zeit- und kostensparende Variante zur klassischen Bewerbung per Post. Mit einigen Tipps lassen sich gängige Fehler bei der Erstellung vermeiden.
Die Online-Bewerbung wird in der heutigen Zeit von vielen Unternehmen akzeptiert und von einigen sogar bevorzugt. Sie erspart den Unternehmen genauso wie den Bewerbern viel Zeit und Kosten. Aber so zügig es möglich ist, sich auf elektronischem Wege zu bewerben, so schnell können sich auch Fehler einschleichen. Diese können im schlimmsten Fall sogar dazu führen, dass die E-Mail den Empfänger gar nicht erst erreicht, sondern beispielsweise im Spam-Ordner landet. Mit einigen Tipps können klassische Fehler umgangen werden.
Der Betreff
Bereits Fehler in der Betreffzeile können dazu führen, dass die Bewerbung nicht richtig zugeordnet werden kann. Deshalb sollte der Betreff wichtige Schlüsselwörter enthalten, anhand derer eine direkte Zuordnung zur beworbenen Anstellung stattfinden kann. Zu diesen Schlüsselwörtern können zum Beispiel zählen:
- das Wort Bewerbung
- die genaue Stellenbezeichnung gemäss Stelleninserat
- die genaue Kennziffer (falls vorhanden)
- den Namen des Bewerbers
Das Anschreiben einer E-Mail-Bewerbung ist mit dem einer klassischen Bewerbung gleichzusetzen. Dementsprechend wird eine höfliche Anrede sowie eine entsprechende Grußformel gewählt. Ist der Ansprechpartner bekannt, dann sollte dieser direkt angesprochen werden. Aus dem Anschreiben sollten insbesondere die Eignung sowie die Motivation hervorgehen.
Aufwendige Formatierungen sind beim Anschreiben nicht erforderlich. Eine klare Struktur durch sinnvoll gesetzte Absätze reicht zumeist schon aus, um dem Empfänger das Lesen zu erleichtern. Zudem ist zu beachten, dass Anschreiben im HTML-Format unter Umständen beim Empfänger nicht korrekt angezeigt werden. Deshalb empfiehlt es sich, die E-Mail im regulären Text-Format zu versenden.
Der Anhang – die Bewerbungsmappe
Wird nicht ausdrücklich eine Kurzbewerbung verlangt, bei der nur ein Anschreiben und ein tabellarischer Lebenslauf notwendig wären, dann werden dem Anschreiben noch weitere Anlagen beigefügt. Zu diesen zählen:
- Deckblatt mit Foto
- Zeugnisse, sonstige Nachweise
Mehr Übersicht erhält die Bewerbung, wenn alle Unterlagen in einer PDF-Datei zusammengefasst werden. Diese Datei sollte nicht zu groß sein. Drei Megabyte sollten in der Regel für alle Anlagen zusammen ausreichen. Damit die Online-Bewerbungsmappe auch nachträglich dem Bewerber zugeordnet werden kann, sollte die Datei entsprechend benannt werden. Name, Stellenbezeichnung sowie das Wort Bewerbung sind hilfreiche Schlüsselwörter im Dateinahmen.
Bewerbung per E-Mail oder Post?
Bevor jedoch eine Bewerbung per E-Mail versendet wird, stellt sich zunächst die Frage, ob das Unternehmen diese Art des Anschreibens überhaupt wünscht. Dies kann häufig bereits der Stellenanzeige entnommen werden. So wird entweder aktiv auf eine Bewerbung per E-Mail hingewiesen oder es wird eine E-Mail-Adresse aufgeführt. Bei Initiativbewerbungen bietet es sich in den meisten Fällen an, zunächst eine Kurzbewerbung per E-Mail zu verschicken. Besteht Interesse, dann werden Bewerber in der Regel dazu aufgefordert, eine vollständige Bewerbungsmappe einzureichen.